Lösungen für die resorbierbare Osteosynthese

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In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stehen Ihnen bei der Frage nach dem optimalen Implantat eine große Auswahl an verschiedenen Formen, Größen, Profilstärken und sogar Werkstoffen zur Verfügung. Neben den Standardwerkstoffen wie Titan können manchmal auch resorbierbare Implantate eine geeignete Alternative sein. In diesem Interview zeigt Jana aus unserem Produktmanagement für Implantat-Systeme auf, für welche Indikationen unsere resorbierbaren Implantate geeignet sind, wie sie eingebracht werden und wie alles mit einem holzverarbeitenden Technologieunternehmen aus der Schweiz begann.

Was sind resorbierbare Implantate?

Resorbierbare Implantate lösen sich im Gegensatz zu beispielsweise Titanimplantaten mit der Zeit im Körper des Patienten auf. Mit dieser Art von Implantaten können Sie Frakturen in gering belasteten Bereichen wie dem Mittelgesicht versorgen - die Fraktur ist also stabil und das Implantat hält die beiden Frakturteile in Position. Nach einigen Wochen oder Monaten, wenn die Fraktur bereits begonnen hat, sich zu konsolidieren, beginnt das resorbierbare Implantat, sich aufzulösen. Dadurch wird eine Zweit-OP zur Fremdkörperentfernung obsolet, was einen großen Vorteil darstellt.

Titan-Osteosynthese vs. resorbierbare Osteosynthese mit SonicWeld Rx®

Als wir unsere ersten resorbierbaren Materialien Resorb x auf den Markt gebracht haben, war unser Ultraschall-Knochenschweißgerät SonicWeld Rx® noch nicht erfunden. Daher war das Prinzip dasselbe wie bei der Titan-Osteosynthese - Schrauben und Platten. Das Problem war, dass die Schrauben brachen und/oder nicht genug Stabilität aufwiesen, um Frakturen zu fixieren.

Als Alternative konnte man Schrauben und Platten aus Titan verwenden. Mit Titan hatte man genügend Stabilität. Bei Kindern, die ein relativ schnelles Wachstum aufweisen, sahen wir jedoch häufig einwachsende Implantate. Im Bereich des Kraniums ist das besonders gefährlich und kann schlimmstenfalls sogar das Gehirn schädigen.

Für die Behandlung junger Patienten gab es also zwei Möglichkeiten, die beide nicht ideal waren:

1. Titanschrauben mit hoher Stabilität, die aber (vor allem bei jungen Patienten) in den Knochen einwachsen und somit gefährlich sein konnten. Außerdem mussten sie in einer zweiten Operation wieder entfernt werden.

2. Man konnte resorbierbare Platten und Schrauben verwenden, die nicht entfernt werden mussten. Deren mechanische Festigkeit war allerdings weniger vorhersehbar, weshalb es keine Garantie für einen sicheren Halt der Frakturen gab.

Deshalb suchten wir nach neuen Möglichkeiten und fanden sie mit dem SonicWeld Rx®-System.

Wie alles begann

Alles begann damit, dass unser geschäftsführender Gesellschafter Karl Leibinger selbst von der Firma WoodWelding® aus der Schweiz erfuhr, die einen Weg gefunden hatte, Dübel aus Polymerem mittels Ultraschall in Holz einzubringen und damit einen Verschweißungseffekt zu erzielen. Fasziniert von der einfachen und schnellen Art, diese Dübel in Holz einzubringen und der Analogie von Holz und Knochen, machten sich unsere Ingenieure an die Herausforderung, wie man resorbierbare Werkstoffe in Kombination mit dieser Schweißtechnik in der MKG-Chirurgie einsetzen könnte.

Da Holz und menschlicher Knochen eine ähnliche Hohlraumstruktur aufweisen, entwickelten wir die Technik weiter und schufen schließlich ein Gerät, welches es erlaubte, resorbierbare Polymere in den Knochen einzuschweißen. Lange Rede, kurzer Sinn: SonicWeld Rx® war geboren! Klar, dass dies damals eine "Revolution" war. Deshalb gibt es auch Dutzende von Publikationen zu diesem Thema, die die Funktionalität des Systems bestätigen.

Wie funktioniert das Gerät?

Für die Arbeit mit dem SonicWeld Rx® werden resorbierbare Platten z.B. aus Resorb x und (viel wichtiger) resorbierbare SonicPins Rx® benötigt. Die Platten müssen im Xcelsior-Wasserbad vorgewärmt und über die Fraktur gelegt werden, um diese dementsprechend anzuformen. Dann wird für den SonicPin Rx® ein Loch vorgebohrt. Anschließend wird der Pin darüber gesetzt. Beim Aktivieren der Sonotrode wird die Ultraschallenergie durch die Spitze der Sonotrode gebündelt. Die Ultraschallenergie führt zu einer Vibration des SonicPin Rx®. Der Pin verändert dadurch seinen Aggregatszustand und beginnt in die knöchernen Hohlräume zu fließen. Das resorbierbare Material verfestigt sich sofort wieder und der Pin wird sicher im Knochen platziert. All dies geschieht in Sekundenschnelle, wie das Video zeigt.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass der Pin-Kopf durch das "Schmelzen" nach dem erneuten Erstarren mit der Platte eine Einheit bildet. Dadurch wird eine noch höhere Stabilität erreicht.

Wann wird SonicWeld Rx® eingesetzt?

SonicWeld Rx® w

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