Warum Sie Ihren OP zweimal bauen sollten – 4 Erfolgsfaktoren der Planung von OP-Umgebungen

Man kennt die Situation vom Hausbau. Kaum ist man eingezogen, fallen einem Optimierungspotenziale auf, die man auf Basis der Planung nicht gesehen hatte und man könnte direkt mit der Umstrukturierung der Räume beginnen. Neu- oder Umbau von OP-Räumen ist noch komplexer. Investiert man nicht genügend Zeit in eine detaillierte Planung, kann man schnell in der Kostenfalle sitzen oder muss gegebenenfalls mit einem Kompromiss leben, der die Prozesse innerhalb des OPs nicht ideal unterstützt. Um auch hier zu einer effizienten und zukunftssicheren Lösung zu gelangen, empfehlen wir Ihnen, Ihren OP zweimal zu bauen - auch wenn das erst einmal befremdlich klingt - einmal virtuell und anschließend real. In diesem Beitrag beschreibt Tobias, unser Leiter Produktmanagement modulare Raumlösungen, die Erfolgsfaktoren innerhalb der Planungsphase von OP-Projekten und wieso die virtuelle Planung Ihren OP effizienter machen kann.

1. Definieren Sie den Umfang Ihres Projekts

Am Anfang müssen Sie sich im Klaren sein, was die Zielvorgabe für Ihr Projekt ist, welche Eingriffe Sie durchführen möchten, welche Patiententypen Sie behandeln und was deren Bedürfnisse sowie Anforderungen an die OP-Umgebung sind. Zusammen mit dem Wissen, wie die Planung in der Peripherie hinsichtlich Raumprogramm, Ver- und Entsorgungswegen etc. aussieht, bildet dies die Grundlage für Ihr Planungsprojekt und alle weiteren Planungsschritte sollten sich danach orientieren.

2. Definieren Sie die richtigen Projektbeteiligten

Wichtig ist, dass Sie die richtigen Personen von Anfang an mit in den Entwicklungs- und Planungsprozess einbeziehen. Es sollten sich unter anderem diejenigen an der Planung beteiligen, welche die benötigten Abläufe kennen und Einfluss auf die Patientenbehandlung haben, beziehungsweise daran teilnehmen, wie die Chirurgie, Anästhesie und Pflege. Mischen Sie dieses Praxiswissen mit Erfahrungen aus der Medizintechnikplanung und den Schnittstellen zur technischen Gebäudeausstattung, stehen die Chancen gut eine individuelle und auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene Arbeitsumgebung zu entwickeln und umzusetzen. Aus diesen Gründen ist ein nutzerorientiertes Ergebnis nicht ohne die Teilnahme der Nutzer am Planungsprozess möglich. Nur mit einer optimalen Umgebung, können auch optimale Ergebnisse in der Patientenbehandlung und Heilung erzielt werden.

3. It’s all about the process – orientieren Sie sich an Ihren internen Prozessen

Ein OP-Neubau oder eine OP-Sanierung bieten immer auch die Chance, durch die Neuanordnung der Einrichtung, die Prozesse im OP zu optimieren und so später Operationszeit und damit Geld zu sparen. Deswegen sollten Sie bei der Planung und Gestaltung Ihres späteren OP-Umfelds neben den räumlichen Gegebenheiten auch unbedingt die individuellen Abläufe im OP mit einbeziehen. Zu diesen Abläufen zählen beispielsweise die Anordnung des OP-Personals um den Operationstisch sowie die Laufwege und Aufgaben der jeweiligen Personen im OP. All diese Faktoren werden in der ablaufbasierten Planung erfasst.

So läuft eine ideale ablaufbasierte Planung ab:

  • Funktionelle Zieldefinition: Welche Prozeduren und Eingriffe sollen später im OP durchgeführt werden?
  • Entwicklung der nötigen Abläufe auch in Verbindung mit anschließenden Funktionsräumen: Wo kommen z.B. Patienten, chirurgische Instrumente, Material und das Personal her und was passiert nach dem Eingriff?
  • Erstellen eines dreidimensionalen Entwurfs auf Basis der erarbeiteten Grundlagen, Einrichtung gemäß Bedarf
  • Überprüfen der Abläufe anhand der visualisierten Planung oder im virtuellen Raum
  • Weiterentwicklung und Vervollständigung des Entwurfs bis zur Freigabe durch den Nutzer
  • Ergebnis: eine in der virtuellen Realität geprüfte und bestätigte Planung
  • Reale Umsetzung des Projekts
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