Behandlungsmöglichkeiten von Corona werden erforscht

Die Impfstoffentwicklung im Kampf gegen Corona läuft auf Hochtouren. „Allerdings wird für es für die aktuelle Corona-Infektionswelle keinen Impfstoff mehr geben“, so Marylyn Addo, die Leiterin der Infektiologie am Universitätsklinikum in Hamburg Eppendorf, im Deutschlandfunk. Die Wissenschaftlerin forscht derzeit mit der Hilfe von BINDER-Schränken an einem Impfstoff und führt gelichzeitig klinische Studien zu Medikamenten durch, die aktuell bei schweren Verläufen von Corona eingesetzt werden.

Bis ein Impfstoff gefunden ist, können die Ärzte nur die Symptome der Erkrankung behandeln. Zum einen werden Sauerstoff und Flüssigkeit verabreicht und zum anderen auch Antibiotika, um bakterielle Begleitinfektionen zu behandeln. Bei noch schwereren Fällen, sprich wenn die Ärzte um das Leben eines Patienten kämpfen, kommen zum Teil auch schon Medikamente zum Einsatz, die für andere Krankheiten entwickelt wurden. Genaue Erkenntnisse, wie gut diese Mittel helfen, gibt es aber noch nicht, doch genau dafür werden beispielsweise klinische Studien in Hamburg durchgeführt.

Hoffnung machen vor allem zwei Präparate: zum einen Kaletra , welches bereits bei der Sars-Epidemie 2002/2003 eingesetzt wurde. Dieses Mittel ist in der Form von Saft und Tabletten als HIV-Mittel zugelassen und kann im Einzelfall verabreicht werden.

Das zweite Mittel, das im Zuge von COVID-19 eingesetzt wird, heißt Remdesivir . Dieses Medikament wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, konnte aber schlussendlich nicht zugelassen werden aufgrund einer nicht bestätigten Wirksamkeit. Bei Corona sieht es jetzt nach ersten Erkenntnissen anders aus. Da das Mittel allerdings nicht zugelassen ist, muss jede Verabreichung bei der Herstellerfirma und bei der Aufsichtsbehörde des jeweiligen Bundeslandes beantragt werden. Dennoch macht auch dieses Mittel Hoffnung.

Ein drittes Medikament mit dem Namen Chloroquin , welches in China zur Behandlung von Malaria und Rheuma zugelassen ist, wird ebenfalls in BINDER-Schränken erprobt. Der amerikanische Präsident, Donald Trump, betitelt das Medikament bereits als „Gotteswunder“. Klinische Studien müssen dies aber erst noch bestätigen. Doch auch hier werden die BINDER-Schränke weiterhelfen und die Wissenschaftler schnellstmöglich eine Antwort finden.

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