13. Innovation Forum Medizintechnik: Zusammenarbeit wichtiger denn je
13. Innovation Forum Medizintechnik: Zusammenarbeit wichtiger denn je Foto: MedicalMountains/Michael Kienzler

(01/2022) Rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie 75 ausstellende Unternehmen waren im Oktober beim 13. Innovation Forum Medizintechnik vor Ort. Ein Rekord für die Veranstalter MedicalMountains GmbH, TechnologyMountains e.V. und IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Zu hören gab es fast 50 Vorträge. Themen waren u. a. die additive Fertigung, Künstliche Intelligenz, smarte Fertigungsverfahren, die Digitalisierung von Prozessen, aber auch Ergebnisse aktueller Projekte und Forschungsvorhaben.

Als MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke zur Eröffnung des 13. Innovation Forum Medizintechnik auf die Bühne der Tuttlinger Stadthalle trat, schwangen Emotionen mit: „Was für ein toller Blick in so viele Gesichter!“ Das Interesse an einer der ersten Präsenzveranstaltungen der Branche nach pandemiebedingter Pause war bei Ausstellern und Besuchern groß. Dieser Hunger nach persönlichem Austausch und Vernetzung war schon im Vorfeld der Veranstaltung spürbar. Innerhalb kürzester Zeit seien die normalerweise zur Verfügung stehenden Flächen ausgebucht gewesen, erklärte Glienke.Die Lösung war ein großes Zelt vor der Stadthalle, das sogenannte „InnoCamp“, in dem mehr als zwei Dutzend der insgesamt knapp 70 Aussteller Platz gefunden hatten. Leitgedanke des diesjährigen Forums war „Zukunft gestalten – den entscheidenden Schritt voraus“. Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, sah darin die Herausforderung formuliert, angesichts einer „unglaublichen Dynamik“ mit den Entwicklungen Schritt halten zu können. Um jedoch einen Vorsprung zu erarbeiten, müsse man zwei Dinge beachten, wie TechnologyMountains-Vorstandsvor­sitzender Dr. Harald Stallforth erklärte. Zum einen den Vorteil der Medizintechnik zu nutzen, direkt mit den Anwendern Bedarfe zu analysieren und darauf zu reagieren. Zum anderen mit Kooperationspartnern die technologischen Potenziale nutzbar zu machen. Beides verlange nach Kommunikation. „Deswegen sind Netzwerke so unglaublich wichtig.“

Selbstbefeuernder Kreislauf stockt
Dieses Stichwort nahm Prof. Dr. Henry W. S. Schroeder in seiner Keynote über neue Wege der Visualisierung in der Schädelbasischirurgie auf. Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und der Medizintechnik sei extrem bedeutsam, betonte der Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie der Universitätsmedizin Greifswald. Aus der Industrie heraus gelangten Innovationen in den OP-Saal, mit dem Feedback der Chirurgen könnten die Unternehmen die Instrumente wiederum besser machen. Der sich selbst befeuernde Kreislauf zum Wohle der Patienten sei jedoch durch die EU-MDR spürbar ins Stocken geraten. Erste Bestandsprodukte seien nicht mehr verfügbar, Zulassungen mit enormen Hürden verbunden – an bahnbrechende Neuentwicklungen wolle er vorerst nicht denken: „Wir wären froh, wenn wir erst einmal das nutzen könnten, was wir schon hatten“, resümierte er später beim Podiumstalk. Über spektakuläre Fortschritte beim 3D-Druck von Organen berichtete Prof. Dr. Ute Schepers vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Additive Verfahren eröffnete

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