Tuttlingen – Noch bis zum 25. September besteht die Möglichkeit, sich auf der Webseite der Europäischen Chemikalienagentur ECHA an der Konsultation zum PFAS-Beschränkungsverfahren zu beteiligen. Die MedicalMountains GmbH hat sich bereits mit ihrem Positionspapier eingebracht.

Das vorliegende Dossier, eingereicht von Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Norwegen und Dänemark, schlägt hohe Wellen. Nach aktuellem Stand sind seit März knapp 3.000 einzelne Eingaben erfolgt, von Herstellern, Verbänden und Forschungseinrichtungen, aus der gesamten EU ebenso wie aus der Schweiz, Japan oder den USA. Nach der internen Zählung findet sich unter der ID 6609 die Stellungnahme der MedicalMountains GmbH.

„Wir sind in den vergangenen Monaten im Austausch mit zahlreichen Herstellern gestanden und haben das Thema PFAS gemeinsam betrachtet“, sagt Meinrad Kempf, Projektmanager der MedicalMountains GmbH. „Was in unser Positionspapier und entsprechend in das Konsultationsverfahren eingeflossen ist, reflektiert die Einschätzungen unseres Netzwerks.“ Was dabei ganz oben steht: Es braucht einen differenzierten, risikobasierten Ansatz. „Wir lehnen das Beschränkungsverfahren nicht grundsätzlich ab“, betont Meinrad Kempf, „denn zweifellos gehören Stoffe mit hohem Gefahrenpotential reguliert.“ Das sei in der Vergangenheit auch bereits geschehen. Nun aber drohe tausenden Einzelsubstanzen ein pauschales Verbot – und damit auch jenen Fluorpolymeren und -elastomeren, die sich wesentlich von besorgniserregenden Verbindungen unterscheiden. „Sie sind für eine sichere und innovative Medizintechnik unentbehrlich“, fasst Meinrad Kempf die Rückmeldungen zusammen. Weder aktuell noch perspektivisch könnten die einzigartigen Eigenschaften komplett durch Alternativen ersetzt werden. „Bedeutet, dass etliche Anwendungen auf der Strecke bleiben werden“, befürchtet er.

Noch bis zum 25. September können weitere Stellungnahmen eingereicht werden, wobei das Verfahren insgesamt niederschwellig ist. Die Eingaben erfolgen wahlweise öffentlich oder vertraulich. Über ein Textfeld lassen sich zunächst Kommentare mit Bezug zum Verfahren eingeben. Spezifischere Punkte zu Emissionen, Recycling oder fehlende Anwendungsfelder folgen. Es besteht keine Pflicht, diese Felder auszufüllen. Ebenso gilt: Man kann die Angaben zunächst allgemein halten und zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen. „Wichtig ist, sich überhaupt an der Konsultation zu beteiligen“, findet Meinrad Kempf – und sei es im letztmöglichen Moment.

  • Das Positionspapier der MedicalMountains GmbH kann in der Dateiversion 2.0 unter diesem Link kostenfrei bezogen und für die eigene Argumentation verwendet werden.
  • Dieser Link führt zum Konsultationsverfahren der ECHA.

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