Tuttlingen – Drei Workshops sind absolviert, drei stehen noch bevor: Beim Visionsprozess für die Medizintechnik-Branche ist Halbzeit in Sachen “Handlungsempfehlungen”. Nachdem intensiv über die Sichtbarkeit diskutiert worden ist, geht es am 22. September mit Innovationen weiter – um dabei den Horizont zu erweitern, an dem sich der “Nordstern” immer heller abzeichnet.

Nachdem zuvor „Im Größeren denken“ und „Sinn/Purpose“ diskutiert worden waren, stand beim dritten Termin die „Sichtbarkeit“ im Vordergrund – und damit ein Thema mit zentraler Bedeutung. „Die Frage nach der Wahrnehmung war ein Grund, den Visionsprozess zu starten“, erinnert MedicalMountains-Geschäftsführerin Yvonne Glienke. Die Medizintechnik rücke allzu oft nur bei Skandalen ins Blickfeld. „Was alles gut ist, sieht man nicht.“ Zumindest nicht in der breiten Öffentlichkeit. Dass neue Therapieformen entwickelt werden, Eingriffe sicherer verlaufen und sich die Lebensqualität verbessert hat, wird zwar akzeptiert, aber nur selten kommuniziert. Einher geht die Rolle als Innovator und Arbeitgeber: „Auch hier bewegt sich die Medizintechnik noch zu sehr im Schatten anderer Industrien. Die Unternehmen bieten exzellente Perspektiven, und die gilt es zu vermitteln.“

Entsprechend groß war der Gesprächsbedarf bei dem jüngsten Workshop in Tuttlingen – orientiert an jenen Werten, die zuvor gemeinsam definiert worden waren. Genauer gesagt an Wertepaaren, die sich in einer positiven Beziehung gegenüberstehen. „Die Kernfrage lautet, welche Handlungsempfehlungen uns zu einer Ausgewogenheit führen“, erläutert Yvonne Glienke: „Zum Beispiel sind Qualität und Pragmatismus zwei dieser Aspekte. Wie vermitteln wir den hohen Qualitätsanspruch in der und an die Medizintechnik im Sinne des unmittelbaren praktischen Nutzens für den Patienten?“ Um diese und weitere Punkte kreisten die Gedanken, in einer „offenen, regen und immer ergebnisorientierten Diskussion“, so Yvonne Glienke – „getrieben von den Unternehmen“, betont sie, denn tragfähig seien Ergebnisse erst dann, wenn sie aus der Branche heraus für die Branche entwickelt werden.

„Es sind sehr viele gute Ideen zusammengekommen“, bilanziert die MedicalMountains-Geschäftsführerin nach drei Workshops. Der Input wird weiter gesammelt, konsolidiert und im Spätjahr den Teilnehmern zur Abstimmung gegeben – damit sich herauskristallisiert, was weiterentwickelt und umgesetzt werden soll. Denn klar ist: Nicht alle Gedanken werden beziehungsweise können in eine Handlungsempfehlung münden. Verloren sind sie dennoch nicht. „Ein Zukunftsbild zu entwerfen bedeutet, einen ‚Nordstern‘ aufzuzeigen, der sichere Orientierung gibt“, vergleicht Yvonne Glienke. Der weitere Weg werde zwar gemeinsam gegangen, jedoch von jedem Unternehmen selbst gestaltet – und dabei könnten durchaus Impulse hilfreich sein, die es bei den Handlungsempfehlungen vielleicht nicht bis ganz oben geschafft haben.

Nach der sommerlichen „Halbzeit-Pause“ gehen die Workshops am 22. September weiter. Dann stehen Innovationen im Mittelpunkt, ehe im November und Dezember zwei Termine zu dem Komplex „Kooperation“ folgen. Die Veranstaltungen sind nach wie vor offen für Wieder- und Neueinsteiger. „Jeder kann aus der Teilnahme Vorteile ziehen, sein Netzwerk erweitern“, betont Yvonne Glienke, „und vor allem bei den anregenden Diskussionen den Horizont erweitern.“ Im konkreten Sinne geht es um die Gedanken, Ideen und Best-Practice-Beispiele aus anderen Unternehmen – im übertragenen Sinn um den „Zukunftshorizont“ der gesamten Branche, an dem sich der „Nordstern“ Stück für Stück heller abzeichnet.

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit zu dem nächsten Workshop am 22. September unter diesem Link .

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